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Bester Elektro-Azubi kommt aus Schorndorf

Die 90 besten Gesellinnen und Gesellen des Landes wurden im Europapark Rust ausgezeichnet. Zu den Landessiegern im Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks „Profis leisten was“ gehört auch Dimitrij Rein aus Schorndorf. Für ihn geht es nun weiter zum Bundeswettbewerb. Der 25-Jährige erzählt, wie er es geschafft hat, der Beste zu werden.

Frecher Haarschnitt, Piercing in der Lippe, nettes Grinsen. Dimitrij Rein ist ein junger Mann, der voll im Leben steht. Er geht gerne Feiern, Thai-Boxen und Klettern. Ein Streber ist er nicht und dennoch der beste Azubi der Handwerkskammer Stuttgart. In seinem Abschlusstest hat er 88 von 100 Punkten erreicht. „Ich hatte aber gar nicht so viel Zeit zum Lernen“, sagt er. Seine Eltern haben nämlich ein Haus umgebaut und ein Sohn, der Elektroniker ist, kommt da natürlich wie gerufen. In seiner Ausbildung mit der Fachrichtung Automatisierungstechnik hat er nämlich nicht nur gelernt, riesige Maschinen zu programmieren, sondern auch erst mal, wie eine Steckdose installiert wird.

Dimitrij Rein ist darin so gut, weil ihm sein Job einfach liegt. Sein Traumberuf war dieser aber nicht. Zwar hat er schon als Kind im russischen Ulajanovsk gerne Mechanisches gebaut. Wenn es dort einen Fischerbaukasten mit elektronischen Teilen gegeben hätte, hätte er diesen auch genutzt. Außerdem war er in der Schule schon immer gut in Mathe und Physik. Was er mit seinen Talenten mal machen will, wusste er trotzdem nicht. „Nach dem Abi habe ich erst einmal gejobbt“, erzählt er.

Zur gleichen Zeit hat sein Kumpel Sebastian Zehnder eine Ausbildung bei der Plüderhäuser Firma Herrmann als Elektroniker für Automatisierungstechnik angefangen. Kälte- und Klimatechnik für Gebäude plant die Firma und setzt die Projekte um. Damals konnte sich auch Dimitrij Rein noch kaum was darunter vorstellen. Doch der Freund erzählte davon, wie viel Spaß es ihm dort macht, wie nett die Kollegen sind und wie viele Herausforderungen der Beruf zu bieten hat. Auch Zehnder hat den Landeswettbewerb gewonnen, und zwar im Jahr 2006.

Das hörte sich alles gut an, also ließ sich der damals 22-Jährige auf ein Praktikum in Plüderhausen ein. Das gefiel ihm so gut, dass er gleich eine Ausbildung in der Firmenzweigstelle in Esslingen-Mettingen dranhing. Die konnte er wegen seines Abiturs auf drei Jahre verkürzen. Heute will Dimitrij Rein gar nicht mehr weg und ist sich sicher, dass der den Job gefunden hat, der zu ihm passt.

In verschiedenen Projekten für Firmen in ganz Baden-Württemberg zu arbeiten macht ihm Spaß. Er hat in Gebäuden der Pharmaindustrie, von Banken und der Automobilindustrie für optimale Energieeffizienz in der Klimatechnik gesorgt. Rein hat jeden Tag mit den modernsten Anlagen für Energiemanagement zu tun. Das findet er spannend. Jalousien über Handyanweisung herunterzulassen ist für ihn schon fast ein alter Hut.

Doch nicht nur deshalb mag er seinen Beruf. Auch das Klima unter den Mitarbeitern sei hervorragend. „Mit meinen Kollegen verstehe ich mich super, wir machen auch privat viel zusammen“, sagt er. „Es ist uns berufswichtig, dass es unseren Mitarbeitern gutgeht“, so sein Chef Hansjörg Ludwig. Das sei ein Teil der tradierten Unternehmenskultur. Aktuell beschäftigt die Firma rund 80 Arbeitnehmer. Und dass nun schon zwei Azubis den Landespreis geholt haben „ist ein schöner Beweis, dass die Ausbildungsatmosphäre und –inhalte passen“, so Ludwig. Außerdem: „Wir haben auch noch nie einen Abbrecher gehabt“, sagt er. „Für uns sind Azubis eine Freude, sie bringen neuen Schwung herein und neue Ideen mit.“

Das nächste Ziel ist es nun für Dimitrij Rein, den Bundeswettbewerb, der dieses Jahr in Dortmund stattfindet, zu gewinnen. Dafür muss er eine Arbeitsprobe einschicken. Sein übernächstes Ziel ist es, berufsbegleitend Automatisierungstechnik zu studieren. Und auch dem überübernächsten Schritt – der Familienplanung – steht nichts im Wege. „Wir haben viele Männer, die in Elternzeit gehen“, sagt sein Chef. Das unterstütze die Firma gerne. Doch ganz so weit ist der 25-Jährige noch nicht. Jetzt will er erst mal irgendwann mit seiner Freundin zusammenziehen.

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Quelle: Schorndorfer Nachrichten, Samstag, 16. November 2013

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